Die Königin der Verdammten

Wir alle kennen die Geschichte von den vier Reitern. Den Vorboten der Apokalypse. Der Zerstörung in Menschengestalt. Vier der attraktivsten, heißesten – Moment, nein – streicht das. Ihr versteht, worauf ich hinaus will. Mein Name ist Ruby Morningstar. Ich betreibe mit meiner besten Freundin ein Tattoo-Studio in Portland, habe einen Waschbären als Haustier, einen verrückten Ex, der mich verfolgt, und nicht zu vergessen diese eine Kleinigkeit: Ich bin ein Dämon. Ein Halbsuccubus, um genau zu sein. Die letzten dreiundzwanzig Jahre meines Lebens habe ich an diese Geschichte geglaubt.

Wie sich herausstellt, bin ich wirklich Luzifers Tochter. Die Erbin der Hölle. Und – du hast es erraten – die zukünftige Königin der Verdammten. Aber was ist, wenn ich nicht regieren will? Der Kobold hält sich zwar versteckt und Josh existiert nicht mehr, aber ich bin trotzdem nicht sicher. Nicht im Entferntesten. Mein lieber Vater hat nicht nur sein Erbe und sein Mal an mich weitergegeben, sondern auch alle Probleme, die die Hölle so mit sich bringt. Seine Feinde sind jetzt auch meine.

Niemand hatte mir verraten, dass mit meiner Verwandlung die Gaben meiner dämonischen Abstammung gegen mich verwendet werden würden. Niemand hatte mich gewarnt, dass die Flammen der Hölle von innen heraus brennen würden. Oder dass ich zu Lust und Wahnsinn getrieben und meine chaotische Magie noch wilder und unbändiger werden würde. Die einzige Möglichkeit, mich – und die Welt – zu retten, bestand darin, der Bestie zu geben, was sie verlangte: Kontrolle.

Als ich durch das Portal sprang, erwartete ich, die Sünden auf der anderen Seite zu treffen. Ich erwartete, von meinen Leuten, den Dämonen, empfangen zu werden. Was ich vorfand, waren Flammen, Feuer und Asche. Die Apokalypse hatte nicht auf mich gewartet. Sie hatte bereits begonnen. Die Grenzen der Hölle stürzten in sich zusammen und machten meine Aufgabe, die Sünden zu finden, unendlich viel schwieriger. Als ich mich gemeinsam mit den Reitern auf die Suche nach ihnen machte, stellten wir fest, dass nicht alles so war, wie es schien.