Sound der Erinnerung: Auditive Erinnerungen an die Rote Armee Fraktion

De : Christian Klose SImon Wörner und Torben Bunzenthal; AktEins e.V.
  • Résumé

  • „Was ist deine erste Erinnerung an die RAF?“ Der „Deutsche Herbst“ 1977 ist in die Geschichte eingegangen. Die linke Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) war bis zu ihrer Auflösung für den Tod von mindestens 34 Menschen und für zahlreiche Verletzte verantwortlich. Spätestens seit der Jahrtausendwende lässt sich jedoch feststellen: RAF goes Pop. Aus der RAF ist ein Label geworden. Wie konnte es dazu kommen? Wie erinnern wir uns heute an die RAF? In den letzten Jahren lässt sich sowohl im Journalismus als auch in der Geisteswissenschaft eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Erinnerung an die RAF feststellen. Dabei zeigt sich jedoch eine Leerstelle: Die auditive Erinnerung an die RAF. „Andreas Baaders Sonnenbrille trage ich täglich vor dem Spiegel und dann fühle ich mich wie einst, der Staatsfeind Nummer Eins.“ Diese Zeilen sang die Band Extrabreit 2008. Sie ist keine Ausnahme. Besonders beim Blick auf die Populärmusik zeichnet sich zunehmend eine reine (oft entpolitisierte) Referenzierung der Terroristengruppe ab. Besonders in der deutschen Musiklandschaft wurde die RAF immer wieder behandelt. Außerdem gibt es eine große Menge an Hörspielen über die RAF, die differenzierter als ein Großteil der fiktiven Bücher und Spielfilme mit dem Thema umgeht. So finden sich die Macher:innen dieses Podcasts schnell inmitten vieler auditiver Materialien zur RAF. Zeitgleich holte sie die Geschichte ein, und die RAF wurde durch die Verhaftung Daniela Klettes wieder Thema der tagesaktuellen Berichterstattung. „Nennt mich Ismael!“ ist die neueste Stückentwicklung des Theatervereins AktEins e.V., ein essayistisches Dokumentartheaterstück, das die mediale Darstellung der RAF kritisch beleuchtet. Wie wird aus einer historischen Terrororganisation ein Popkultur-Phänomen? Begleitend zur Inszenierung, die am 22. und 23. November 2024 um 19:00 Uhr in der Karl-Marx-Allee 7 in Jena aufgeführt wird, bietet diesePodcastreihe spannende Einblicke in die akustische Erinnerung an die RAF.
    Christian Klose, Simon Wörner, Torben Bunzenthal
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    Épisodes
    • Sound der Erinnerung: Teil 3
      Nov 19 2024

      Auch im letzten Teil unseres Podcasts springt das Feature zwischen den verschiedenen Tonebenen, verheddert sich wie das Tonband einer Kassette und umkreist die akustischen Erinnerungen. Am Ende stehen keine endgültigen Antworten, jedoch werden Forderungen einer alternativen Geschichtsschreibung deutlich: Unter anderem ein Erinnern an die Opfer statt an die Täter, nach einer gleichwertige Erinnerung an alle Opfer, ein Loslösen vom Deutschen Herbst, sowie nach der Erinnerung weiterer bisher vernachlässigter Quellen.

      Außerdem durchsucht der Protagonist des Features weiterhin die "Salzmann-Fabrik" in Kassel. Hier befinden sich mutmaßlich die verlorenen Bänder des Freien Radios Kassel, auf denen das Feature „Wer hat Angst vor dem Milchmann?“ festgehalten ist. Ein dokumentarisches Hörstück, welches sich mit dem „Deutschen Herbst“ 1977 beschäftigt. Auch im Fall der nur noch als Ruine vorhandenen „Salzmann-Fabrik“ stellt sich die Frage, wie mit historischer Architektur umgegangen werden soll.

      Am Ende dieser Podcastserie steht kein Faktum, sondern die Geschichte wird zu Fiktion. Das Feature wandelt sich zum Hörspiel. Falls es eine Abhöraktion bei der Todesnacht von Stammheim gab; was hätten die Beamten gehört? War es Mord oder Suizid?

      „Nennt mich Ismael!“ ist die neueste Stückentwicklung des Theatervereins AktEins e.V., ein essayistisches Dokumentartheaterstück, das die mediale Darstellung der RAF kritisch beleuchtet. Wie wird aus einer historischen Terrororganisation ein Popkultur-Phänomen?

      Begleitend zur Inszenierung, die am 22. und 23. November 2024 um 19:00 Uhr in der Karl-Marx-Allee 7 in Jena aufgeführt wird, bietet diese Podcastserie spannende Einblicke in die akustische Erinnerung an die RAF.

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      43 min
    • Sound der Erinnerung: Teil 2
      Nov 18 2024

      Der Protagonist hört sich nicht nur Hörspiele, Nachrichten und Musik an, sondern fängt auch an, Erinnerungsorte des deutschen Linksterrorismus zu besichtigen. Er reist mit dem Auto zwischen Kassel, Jena, Bad Kleinen, Frankfurt und Stuttgart umher. Über diese Orte führt er Gespräche mit Architekten, Historikern und Politikwissenschaftlern. Das Herzstück der Reise bildet dabei der Besuch der leerstehenden ehemaligen „Kulturfabrik Salzmann“ im Kasseler Osten. Ein Ort, der erst einmal nichts mit der RAF zu tun zu haben scheint, jedoch residierte hier einst ein legendärer Techno-Club namens „Stammheim“.

      „Nennt mich Ismael!“ ist die neueste Stückentwicklung des Theatervereins AktEins e.V., ein essayistisches Dokumentartheaterstück, das die mediale Darstellung der RAF kritisch beleuchtet. Wie wird aus einer historischen Terrororganisation ein Popkultur-Phänomen?

      Begleitend zur Inszenierung, die am 22. und 23. November 2024 um 19:00 Uhr in der Karl-Marx-Allee 7 in Jena aufgeführt wird, bietet diese Podcastreihe spannende Einblicke in die akustische Erinnerung an die RAF.

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      51 min

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